Die Unnerbüx - Lübeck

Die Altstadtinsel in Lübeck wurde maßgeblich von der mittelalterlichen Zeit geprägt. Im 14. Jahrhundert ist die Stadt ziemlich schnell gewachsen und wurde und zur "Königin der Hanse". Natürlich kamen dadurch auch immer mehr Menschen nach Lübeck, um dort zu arbeiten und zu wohnen. Deswegen mussten die damaligen Stadtplaner kreativ werden, um die ganzen Menschen unterzubringen. Da die Altstadtinsel von Wasser umringt war, konnte diese auch nicht ausgedehnt werden.

Daher wurden Hinterhöfe mit kleinen Buden bebaut und es entstanden zahlreiche kleine Gassen. Die Buden waren zweistöckig und der Grundriss war kaum größer als 10 Quadratmeter. Man musste bei der Bebauung nur an eine Sache denken - die Gänge mussten mindestens so groß sein, das man einen Sarg hindurch tragen konnte. Es entstanden etwa 180 von diesen Gängen. Heute existieren davon noch ca. 90.

Heute gibt es diese Buden nicht mehr. Dort stehen jetzt Nachfolgebauten, die vor etwa 400 Jahren gebaut worden sind. Die meisten Gänge sind für Besucher heute frei zugänglich. Es gibt nur einige wenige, die nicht für Besucher offen sind oder nur zu bestimmten Zeiten frei zugänglich sind.

Der bekannteste Gang ist der Durchgang zwischen Wahmstraße und Aegidienstraße und wird im Volksmund auch liebevoll "Unnerbüx" genannt, weil sie einen Eingang und zwei Ausgänge hat und daher wie eine Unterhose ist. Die Bewohner in den Gängen bemühen sich sehr um den Erhalt und die Pflege der Gänge. Ein Spaziergang durch die Gassen von Altstadtinsel von Lübeck lohnt sich immer.